1928-2003
75 Jahre Fußball in Voerde
Wie der Ball ins Rollen kam...
 
Der FC Blau-Weiß Voerde feiert in diesem Jahr sein 75jähriges Bestehen. Grund genug also, einmal einen Blick in die Vergangenheit zu wagen...
Warum 1928?
Rechnerisch kann man die Gründung des Vereins problemlos auf das Jahr 1928 datieren - 2003 minus 75... Ein Blick in die Satzung des Clubs jedoch macht stutzig: „Gegründet wurde der Verein 1948“. Und auch im Protokollbuch befindet sich am 22. Mai 1948 der Gründungseintrag.
Aber was war dann 1928? Wurde da in Deutschland überhaupt schon Fußball gespielt?
Alles begann auf der Insel
Mutterland des Fußballs ist bekanntlich England. Als dort anno 1857 mit dem „Sheffield FC” der erste reine Fußballverein der Welt gegründet wurde, war das runde Leder in Deutschland noch völlig unbekannt.
Einer der ersten Deutschen, die in Kontakt mit dem Fußball kamen, war der Braunschweiger Lehrer Konrad Koch. Er ist der deutsche „Fußballvater“. Im Jahre 1874 war es, als er durch seinen Schwiegersohn, der das Fußballspiel auf der Insel mit eigenen Augen gesehen hatte, auf die Idee kam, dieses Spiel mit seinen Schülern zu spielen. Im Oktober 1874 spielten dann wohl zum ersten Mal Deutsche mit einem aus England importierten Ball ein Spiel, dass dem Rugby ähnlicher gewesen sein dürfte als dem heutigen Fußball. Erst 1895 wurde das Aufnehmen des Balls mit der Hand abgeschafft. Der Grundstein allerdings war gelegt.
Einfach hatte es der Fußball jedoch keinesfalls. Turnen war Nationalsport. Und so wurde Fußball hauptsächlich in den Schulen gespielt. Der erste private Fußballverein in Deutschland entstand 1880 in Bremen mit dem „Football Club Bremen”.
Anders als heute zumeist angenommen, war Fußball in den Anfangsjahren kein „Proletensport“. Bis 1918 war der Fußball fast nur in den Universitäts- und Handelsstädten bekannt. Es waren auch zumeist Bürgerliche, die das Spiel pflegten. Die Arbeiterklasse dachte bei damals üblichen Arbeitstagen von 12 bis 14 Stunden nicht an Sport.
Nach seiner „Geburt“ in Braunschweig wurde der Fußball erst in Berlin so richtig „erwachsen“. Hier gab es genügend Mannschaften, so dass erste Verbände entstehen konnten.
Im Jahre 1900 wurde in Leipzig der DFB gegründet. Unter den 60 Vereinen, die dem neuen Verband bei der Gründung beitraten, war nicht ein einziger aus Westdeutschland. Der erste Deutsche Meister aus dem Westen war 1913 die Duisburger SpV. Da hatte der Westen schon aufgeholt und stellte gemeinsam mit dem Süden über die Hälfte aller deutschen Fußballclubs.
Mit Beginn des 1. Weltkrieges 1914 wurde Fußball von einem auf den anderen Tag unwichtig. Nach dem Krieg 1918 erlebte der Fußball jedoch einen unerwarteten Aufschwung. Durch den Wechsel von Monarchie zur Demokratie schwand auch auf den Dörfern der Einfluss der Turner und breite Volksschichten konnten Fußball spielen. Arbeitstage von acht Stunden trugen ebenfalls ihren Teil zum Aufschwung bei. So wurde der Fußball in den 20ern zum Volkssport.
Da in Deutschland während der Weimarer Zeit die sozialen Schichten sehr zerstritten waren, entstanden vor allem in den ländlichen Regionen reine Arbeitersportvereine. Es entwickelten sich auch eigene Arbeitersport-Verbände, die sogar eigene deutsche Meisterschaften ausspielten. Auf den Dörfern war der DFB, der eher dem bürgerlichen Lager zugeordnet wurde, daher weitgehend unbedeutend.
Wurzeln im Arbeitersport
So war es auch in Voerde. Erste Hinweise auf Fußball in Voerde liefert ein Verein namens „Bummel Voerde“. Allerdings ist nicht bekannt, ob es sich um einen offiziellen Verein oder nur um eine Spielgemeinschaft handelte. Gegründet wurde „Bummel Voerde“ 1907.
 
Das Wappen des TV Deutsche Eiche Voerde. (Anklicken zum Vergrößern)
 
1910 wurde der „Voerder Ballspielklub 1910“ gegründet, der zwei Jahre später in „Sportverein Voerde“ umgetauft wurde. Die Spur dieses Vereins verläuft sich allerdings, was aus ihm wurde ist fraglich.
Geklärt dagegen ist das kurze Intermezzo des „Ballspielclub Plessen“. Im Jahre 1918, nach Ende des 1. Weltkrieges gegründet, schloss er sich noch im gleichen Jahr mit einem anderen Voerder Fußballclub, „Bummel Voerde“, zusammen. Beide bildeten fortan jedoch keinen eigenständigen Verein, sondern traten als Fußballabteilung des „Turnvereins Deutsche Eiche Voerde“ auf. Dieser Arbeitersportverein entstand schon 1900 durch Abspaltung vom Voerder Turnverein.
 
Spielszene aus dem Jahr 1923. Hier fällt gerade das erste Tor für „Deutsche Eiche Voerde” im Spiel gegen TV Altenvoerde. Am Ende gewann Voerde 3:2. Wahrscheinlich wurde das Spiel auf der Hinnenberger Heide ausgetragen. (Anklicken zum Vergrößern)
 
Die Fußballabteilung der „Deutschen Eiche“ wurde im Jahre 1923 aufgelöst. Das rief den VfL Voerde auf den Plan, der noch im selben Jahr eine Fußballabteilung ins Leben rief. Diese bestritt dann auch im Jahre 1928 ein Freundschaftsspiel gegen einen belgischen Verein, den S.K. Eendracht Vilvoorde.
 
Ein Ausflugsfoto aus den Gründungsjahren um 1928. Rechts auf dem Esel sitzt der spätere Vorsitzende Gustav Ellinghaus. (Anklicken zum Vergrößern)
 
Die Voerder Fußball-Szene war also in den Anfangsjahren alles andere als übersichtlich. Politische Wirren und der 1. Weltkrieg gingen auch am Fußball nicht vorbei. Trotzdem muss man die damaligen Klubs als Vorläufer unseres heutigen Vereins, dem FC Blau-Weiß Voerde, betrachten. Dieser legte 1968 das Gründungsdatum aus Traditionsbewusstsein auf das Jahr 1928 und feierte kurzum sein 40jähriges Bestehen. Dabei ist es geblieben, 35 Jahre später wird wieder gefeiert, natürlich das 75jährige...
Sportlicher Durchbruch ließ auf sich warten
Die ersten Klubs in Voerde hatten es schwer. „In Gevelsberg zum Beispiel war der Fußball schon weiter“, erinnert sich Helene Marl, heute 100 Jahre alt. „Es gab weder feste Trainingszeiten noch Spielpläne. Fußball wurde lediglich zum Spaß gespielt.“ Die Geselligkeit stand im Vordergrund. Nach den Spielen, die wie heute am Sonntag Nachmittag ausgetragen wurden, ging man noch gemeinsam mit den Spielerfrauen spazieren.
„Zu Auswärtsspielen sind wir immer zu Fuß angereist“, erzählt Paul Kötting, mit 93 Jahren heute ältestes Mitglied des FC Blau-Weiß Voerde. Meistens machte man kurzfristig Freundschaftsspiele mit Mannschaften aus Gevelsberg aus, zum Beispiel Vogelsang. Wenn es mal weiter weg ging, etwa nach Hagen oder Schwelm, mussten die Spieler mit der Straßenbahn reisen. „Dann blieben wir Frauen zu Hause. Das konnten wir uns nicht leisten“, erzählt Frau Marl. Sie und ihr späterer Mann Robert lernten sich im „Turnverein Deutsche Eiche“ kennen und heirateten 1922. Robert Marl wurde später Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des FC Blau-Weiß Voerde.
Während heute am Tanneneck zwei hervorragende Sportplätze zur Verfügung stehen, musste man sich in der damaligen Zeit mit Wiesen zufrieden geben. So wurde zunächst auf der „Kleinschen Wiese“ an der heutigen Bergstraße in Voerde gespielt. Später zog man um und spielte auf der Hinnenberger Heide. Auch auf Bülbringen richtete man eine Wiese als Fußballfeld her, heute stehen dort Häuser.
1933 war vorerst Schluss
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 wurde die Arbeitersportbewegung verboten. Der VfL Voerde, zu dieser Zeit die Heimat der Voerder Fußballer, wurde aufgelöst. Von da an war es mit dem Fußball in Voerde erst einmal vorbei. In Milspe und Altenvoerde wurde allerdings weiterhin gespielt. Viele Voerder Spieler wechselten zu TuRa Altenvoerde, der auf dem Jahnplatz spielte.
15 Jahre kein Fußball
Während des 2. Weltkrieges dachte selbstverständlich niemand an Fußball. Nach Ende des Krieges 1945 war in Voerde allerdings weiterhin nicht an Fußball zu denken. Die Siegermächte hielten Voerde bis 1948 besetzt. Viele Zeitzeugen berichten daher, der Krieg habe in Voerde drei Jahre länger gedauert, als im übrigen Deutschland.
Es dauerte daher bis 1948, ehe das runde Leder in Voerde wieder in Bewegung kam. Nach Ende der Besatzungszeit durften die Voerder endlich wieder in ihre Häuser. Danach dauerte es nicht mehr lange, bis am 22.5.1948 19 Voerder in der Gaststätte „Änne Weber“ den „Sportring Voerde“ gründeten.
Der Name „Sportring“ wurde vermutlich in Anlehnung an den befreundeten belgischen Verein „Sportkring“ Eendracht Vilvoorde gewählt.
Anfangs wurde sogar geturnt...
Zu den Gründern des Vereins zählte unter anderem Gustav Kettler. Seine Schwiegertochter war damals in der Turnabteilung des „Sportrings“ aktiv. „Unsere Turngruppe bestand anfangs aus etwa 15 Personen, ist aber schnell gewachsen. Zusammen mit dem VfL Gevelsberg veranstalteten wir Schauturnen. Geturnt wurde an den Ringen, Barren und dem Hochbarren“, berichtet Frau Kettler. Die Schauturn-Veranstaltungen fanden unter anderem bei „Weber auf'm Saal“ in Altenvoerde statt.
 
Die Turnabteilung des „Sportrings” auf dem Gauturnfest 1951. Vorne rechts Gustav Kettler. (Anklicken zum Vergrößern)
 
Die Turnabteilung war sehr aktiv. Gegen 1949 gab es sogar eine große Kindergruppe. Trainiert wurde in der Turnhalle am Häufgen. Leiter der Turnabteilung war Edmund Sträter. 1951 nahm der „Sportring Voerde“ am ersten Gauturnfest teil. Zwei Jahre später nahm man noch am Landesturnfest in Hamm teil. Ab 1949 nahm das Aufkommen der Sportverbände zu, die Turner gingen eigene Wege. Allerdings lösten sie sich 1953 auf, die meisten Turner wechselten zur TG Voerde.
...und musiziert
In den Anfangsjahren besaß der „Sportring“ sogar ein Orchester. Die sogenannte „Sportring Kapelle“ spielte hauptsächlich Marschmusik. Leiter des Orchesters war August Datum. Aus der „Sportring Kapelle“ entstand später der Verein „Waldesgrün“.
 
Die „Sportring Kapelle“. (Anklicken zum Vergrößern)
 
Zunächst schwarz-rot
Die Fußballer des Sportrings unter der Leitung von Gustav Ellinghaus hatten zunächst ganz andere Probleme: Die ersten Trikots entstanden im wahrsten Sinne des Wortes in Eigenproduktion. Ein Voerder Textilgeschäft schenkte dem Verein rotes Fahnentuch, aus dem man Fußballhosen nähte. Außerdem musste jeder Spieler ein weißes Oberhemd mitbringen, das schwarz eingefärbt wurde. Zu guter Letzt bekam man in Altenvoerde gesponnene Schafswolle, die schwarz eingefärbt wurde. Jeder Spieler bekam daraufhin ein Knäuel Wolle mit nach Hause, um sich von der Frau oder auch Mutter Stutzen stricken zu lassen. So kam es zum ersten Trikotsatz, der überraschend schwarz-rot war.
 
Die 1. Mannschaft Anfang der 1950er. (Anklicken zum Vergrößern)
 
Rot war zunächst auch das Image des Vereins. Viele ehemalige Arbeitersportler gehörten dem „Sportring” an. So war für kurze Zeit denn auch der Name „Dynamo Voerde“ im Gespräch.
Man besann sich dann allerdings eines Besseren und entschied sich 1949, einen neuen Namen für den Verein zu finden, ohne politischen Beigeschmack - schließlich hatten die meisten nach dem Krieg wenig Interesse an Politik.
„Blau-Weiß“ war letztlich das Ergebnis lebhafter Diskussionen, an die sich Friedrich Karl Rüggeberg noch heute erinnert. Der damalige Geschäftsführer war federführend an der Umbenennung beteiligt. Sie sollte dem Verein den „roten Anstrich nehmen, von dem die meisten Mitglieder genug hatten.“
Nach der Umbenennung in FC Blau-Weiß Voerde unter dem damaligen Vorsitzenden Dr. Claus Wentz am 14.9.1949 erlebte der Verein einen starken Aufschwung. Viele Voerder Geschäftsleute traten dem Verein bei, auch sportlich ging es aufwärts.
 
Die 2. Mannschaft Anfang der 1950er. Hinten v.l.: Lübker, Cramer, Thiele, Miegel, ?, Biesenbach, Schröder, ?, Wiegelmann; vorne v.l.: Rose, Rüggeberg, ? (Anklicken zum Vergrößern)
 
Jugendarbeit seit über 50 Jahren
Ab 1950 betrieb der FC Blau-Weiß Voerde eine eigene Jugendabteilung. Was anfänglich mit einer Schülermannschaft begann, wuchs schnell. Jugendfußball hatte es in Voerde zuvor noch nie gegeben.
Aber auch im Seniorenbereich bewegte sich etwas: Viele Fußballer kamen von TuRa Altenvoerde zum neuen Voerder Fußballclub. Endlich wurde auch hier wieder gegen den Ball getreten.
 
Fünf große Voerder auf einem Bild: Cramer, Breick, Marl, Ellinghaus, Kötting (v.l.) (Anklicken zum Vergrößern)
 
Schalker in Voerde
Aber auch von ganz anderen Adressen bekam Blau-Weiß Verstärkung. Durch einen berufsbedingten Umzug kamen die ehemaligen Schalker Spieler Pawlowski und Schlonsack nach Voerde.
 
Werner Pawlowski kam 1950 von Schalke nach Blau-Weiß. Er starb 1952 im Alter von nur 26 Jahren. (Anklicken zum Vergrößern)
 
Spielstätte in Eigenregie gestaltet
Lediglich der Sportplatz am Tanneneck, auf dem in Voerde schon seit Zeiten des VfL Voerde gespielt wurde, trübte die Freude. Zwar maß er annähernd 100 Meter in der Länge, war aber sehr schmal. So brachten es viele Teams fertig, einen Eckball ins gegenüberliegende Seitenaus zu treten. Die Außenstürmer machten zudem häufig Bekanntschaft mit dem felsigen Boden, der aus dem grauen Belag hervorragte. Auch um den Komfort war es nicht zum Besten gestellt: Umkleidekabinen gab es nicht, so wurde sich in der Lindestraße in Gasthaus „Linde“ oder im „Haus Grete“ umgezogen.
 
Die 2. Mannschaft 1951. Hinten v.l.: Daude, Winkler, Masurek, Hermann, Pfaff, Warczawski, Janitz, Peter; vorne v.l.: Dalhaus, Schmalenberg, Schönfeld (Anklicken zum Vergrößern)
 
In mühevoller Kleinarbeit wurde der Sportplatz 1951 schließlich von Blau-Weiß Mitgliedern hergerichtet. 1953 entstand auch das Sportlerheim.
Auswärtsspiele konnten allerdings schon bequemer erreicht werden. Gereist wurde auf der Ladefläche eines Lastwagens, vor Regen schütze eine Plane. Später fuhr man in DKW-Bussen, die auch die große Anhängerschar mit zu den Spielen nahm. Auch die Kleinbahn nach Hagen wurde noch genutzt.
Sportlicher Erfolg auf Kreisebene
Gleich im ersten Jahr wurde der „Sportring Voerde“ Meister und schaffte den Aufstieg. Über die 1. Kreis-klasse kam Blau-Weiß Voerde allerdings nie hinaus. Die besten Platzierungen wurden 1954, 1960 und 1976 erreicht, als man jeweils Vizemeister der 1. Kreisklasse wurde. Sehr erfolgreich war das Jahr 1975, als sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft in die 1. beziehungsweise in die 2. Kreisklasse aufstiegen.
Die letzten sportlichen Erfolge gelangen in den Spieljahren 1988/89 und 1995/96, als die erste Mannschaft jeweils in die Kreisliga A aufstieg. Dort spielt sie nun im achten Jahr in Folge.
 
Aufstieg 1995/96: Hinten v.l.: Betreuer Fernholz, Segler, Göbel, Schwind, Steinhaus, Husseck, Ulrich, Cappel, Haarmann, Hoog, Wiemann, Trainer Kottsieper; vorne v.l.: S. Goldbaum, Pflüger, Möllers, Metzelaers, Christ, M. Goldbaum, Möske, Berger, Kara (Anklicken zum Vergrößern)
 
Der letzte Aufstieg konnte 2000/2001 gefeiert werden: Die zweite Mannschaft stieg in die Kreisliga B auf.
 
Aufstieg 2000/01: Hinten v.l.: Dirk Jonas, Darge, Kranz, Meißner, Schelberg, Steinhaus, Tönnes, Schneider, Möllers, Sobotzki, Böken, Daus, Leo Jonas; vorne v.l.: Salewski, Wehrmeister, Weithe, Machelett, Pereira, Möske, Schwind, Thomas Jonas (Anklicken zum Vergrößern)
 
Für Aufsehen sorgte der Gewinn des Fritz-Walter-Pokals der Brauerei Schwelm und der Westfälischen Rundschau in der Saison 1988/89.
Als frischer Meister der Kreisliga B hatte Blau-Weiß mit 88:18 das beste Torverhältnis in der Region und wurde entsprechend ausgezeichnet.
Die Trophäe überreichte die inzwischen verstorbene Fußballlegende Fritz Walter höchstpersönlich im Gärkeller der Schwelmer Brauerei.
 
Übergabe des Fritz-Walter-Pokals 1989 im Gärkeller der Schwelmer Brauerei - Von links: Dr. Walther Prestel (Schwelmer Brauerei), Frank Winter (Westfälische Rundschau), Oswald Röder (BW-Trainer), Fritz Walter, Peter Laumann (BW-Vorsitzender), Hans Rinde (Schwelmer Brauerei). Foto: Westfälische Rundschau (Anklicken zum Vergrößern)
 
Ab 1980 gab es bei Blau-Weiß Voerde eine rein türkische Seniorenmannschaft. Aus ihr ist in den neunziger Jahren der Verein „Türkgücü Ennepetal“ entstanden, der nach einer zwischenzeitlichen Umbenennung in „KSV Türkiyemspor” heute wieder als „Turkgücü” am Spielbetrieb teilnimmt.
Optimale Bedingungen
1975 war es dann soweit: Der Sportplatz am Tanneneck wurde mit Rasen ausgerüstet. Dazu wurde eine Flutlichtanlage installiert.
Im Jahr 1980 entstand am Tanneneck der zweite Fußballplatz. Zwei Jahre später wurde das Kabinengebäude errichtet. Von nun an standen optimale Bedingungen zur Verfügung.
Im Jahr 2003 übernahm Blau-Weiß Voerde den Tennenplatz und das Sportlerheim „Am Tanneneck“ von der Stadt Ennepetal und ist damit der zweite Verein in Ennepetal, der diesem Schritt wagt.
Vor allem in der Jugendarbeit machten sich die Verbesserungen der Infrastruktur bemerkbar. Die Zahl der Jugendspieler stieg stetig. Zwischenzeitlich spielte Voerde mit allen Jugendteams in der Kreisleistungsliga. Doch was für den Seniorenfußball gilt, kann man auch auf die Jugendmannschaften übertragen: Überkreislich wurde in Voerde bisher nie gespielt…
Heute besteht die Jugendabteilung aus 12 Mannschaften. Seit der Saison 2002/2003 gibt es sogar erstmals ein Mädchen-Team. Damit hat Blau-Weiß Voerde die derzeit größte Jugendabteilung in Ennepetal. Beste Voraussetzungen für die Zukunft also.
 
(Dennis Warschewitz / Thomas Warschewitz)
 
Quellen:
Zeitzeugenberichte, Stadtarchiv Ennepetal, Jubiläumshefte (1968, 1978, 1988), „90 Jahre deutscher Liga-Fußball” (Hardy Grüne, Agon Sportverlag)
Copyright: Alle Fotos sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des FC Blau-Weiß Voerde e.V. verwendet werden. Das Foto der Übergabe des Fritz-Walter-Pokals wurde mit freundlicher Genehmigung der Westfälischen Rundschau veröffentlicht, die Urheberrechte liegen bei der WR.